Atlantik-Aktionen
Die Atlantik-Aktionen waren ein militärisches Unternehmen der NATO im Jahr 1976, das darauf abzielte, die marokkanische Küste zu patrouillieren und den Terrorismus in der Region einzudämmen. Im Folgenden wird auf die Hintergründe, Durchführung und Folgen dieser Aktionen eingegangen.
Die Vorgeschichte
In den 1970er Jahren erlebte die Welt eine Zeit des Kalten Krieges zwischen den beiden Supermächten USA und Sowjetunion. Die NATO sah sich in der Pflicht, ihren Verbündeten gegen mögliche sowjetische Expansionen zu https://aquawin-de.co/ schützen. In Nordafrika war Marokko ein strategisch wichtiger Partner für die NATO, da es als Brückenkopf zwischen Europa und Afrika fungierte.
Die marokkanische Küste war von Terroristen-Gruppen wie der Polisario-Front (eine libysch unterstützte Separatistengruppe) aus dem Westsahara bedroht. Diese Gruppe forderte die Unabhängigkeit des Westsaharas, einer Region, die Marokko als Teil seines Territoriums betrachtete.
Die Aktionen
Im Oktober 1976 führten acht amerikanische Zerstörer der Forrest-Sherman-Klasse (benannt nach dem amerikanischen Admiralen Charles D. Williams und James O. Richardson), begleitet von drei kanadischen Zerstörern der Iroquois-Klasse, in das Atlantik vor der marokkanischen Küste einmarschierende Einheiten unter dem Kommando des US-Admirals Robert E. Smith. Ziel war es, die polnische Frachter MS Leipzig und andere Schiffe aufzustöbern, die Waffen für die Separatisten transportierten.
Zusammen mit marokkanischen Kriegsschiffen griffen sie drei Frachtschiffe an und beschlagnahmten 10.000 Tonnen beladene Schiffe, darunter 5.500 Tonnen Munition und 4.500 Tonnen Waffen für die libysche Regierung, um diese in den Westsahara-Konflikt einzubringen.
Die Kritik
Die Atlantik-Aktion wurde scharf kritisiert, da sie in marokkanischen Gewässern stattfand und ohne Zustimmung der am Konflikt beteiligten Parteien erfolgte. Die Aktion verstieß damit gegen internationales Recht.
Folgen
Die Atlantik-Aktion hatte mehrere Folgen:
- Sie führte zu einer weiteren Eskalation des Konflikts in der Region.
- Libyen und die Sowjetunion protestierten heftig gegen die Aktion.
- Die Aktion verstärkte den Widerstand gegen die NATO in Westeuropa.
Die Atlantik-Aktion von 1976 zeigt, dass auch heute noch Fragen der internationalen Souveränität und Einmischung im Konflikt zwischen marokkanischen Regierungstruppen und Separatisten um die Westsahara auftreten. Die Aktion war ein Versuch der NATO, gegen mögliche sowjetische Einflüsse zu wirken, ist aber in der historischen Wahrnehmung als unangemessene Militäraktion angesehen worden.
